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Kinder kosten. Doch wer bezahlt wirklich den Preis?

Alles wissen: Kinder kosten Geld. Manche sagen: Ein Reihenhaus, mindestens.


Solche Rechnungen beziehen jedoch meist nur die direkten Kosten ein, also das, was wir im Alltag konkret bezahlen: Kleidung, Windeln, Freizeit, den Kita-Beitrag oder eine größere Wohnung.


Selten dabei mitgedacht werden die indirekten Kosten, die in der Ökonomie als „Opportunitätskosten“ bezeichnet werden und hinterfragen: Was entgeht uns, weil wir Zeit, Energie und Prioritäten anders setzen?


Was bedeutet in konkreten Zahlen, wenn wir

  • einige Jahre kaum (oder gar nicht) beruflich vorankommen

  • Beförderungen oder Gehaltssprünge verpassen

  • keine (oder nur geringe) Rücklagen aufbauen

  • viel weniger Zeit für anderes hatten, wie z. B. (ehrenamtliches) Engagement, Freundschaften oder die persönliche Entwicklung


Diese unsichtbaren Kosten sind enorm. Und: Sie treffen Elternteile auch heute noch sehr unterschiedlich.


Der „Parenthood Gap“: Frauen tragen disproportional mehr Kosten der Familiengründung


Studien zeigen: Nach der Geburt eines Kindes entwickeln sich die Einkommensentwicklung von Frauen und Männern in entgegengesetzte Richtungen. Wenn ein Kind kommt, verdient er meist mehr, sie weniger:

  • Frauen müssen in den ersten 20 Jahren nach der Geburt im Schnitt auf signifikantes Einkommen verzichten. Laut einer DIW-Studie auf rund 10.500 Euro pro Jahr verzichten, laut jüngster ZEW-Studie auf sogar 30.000 Euro im vierten Jahr nach der Geburt des ersten Kindes

  • Väter erleben im gleichen Zeitraum einen sogenannten „Fatherhood Bonus“: Sie verdienen schätzungsweise 6.800 Euro mehr pro Jahr (DIW).


Anders ausgedrückt: Frauen verdienen 63,4 % weniger ihres potenziellen Einkommens als Männer (Für mehr Details: siehe S.40/41 hier).


Das Child Penalty ist dabei kein individuelles Versagen, sondern ein strukturelles Problem: Frauen reduzieren häufiger ihre Arbeitszeit, übernehmen mehr unbezahlte Sorgearbeit und fallen dadurch in Karrierepfade zurück, während Männer bei Gehalt und Beförderungen positiv vom Vater-Status profitieren.


Darüber hinaus sind die Kosten des Kinderkriegens für Mütter in den letzten Jahrzenten sogar gewachsen:

Während zwar die allgemeine Geschlechterungleichheit abgenommen hat, ist die Ungleichheit in Bezug auf Kinder in den letzten Jahrzenten gestiegen.

Der Grund: Je ähnlicher die Erwerbssituation von Frau und Mann, desto größer werden die Opportunitätskosten für Mütter (mehr dazu hier) .


Das Problem sind nicht die Kosten.

Das Problem ist die ungerechte Verteilung.


Entscheidet sich ein Paar dafür, ein Kind zu bekommen, ist es (im Idealfall) eine gemeinsame Entscheidung – emotional, organisatorisch und eben auch finanziell.


Doch am Ende zahlen Mütter mit langfristigen wirtschaftlichen Folgen heute noch den höheren Preis .


Sprechen wir also über Geld in der Beziehung und die Kosten von Kindern, dann nicht (nur) darüber, was sie kosten, sondern vor allem wer welchen Teil trägt. Und wie diese Kosten - direkte und indirekte - gerecht geteilt werden können.


An dieser Stelle kommt Paarity ins Spiel: Ihr habt euch dafür entschieden, ein Kind zu bekommen, seid schwanger oder das erste Kind ist bereits auf der Welt und eure Verteilung von Geld, Zeit und Rollen fühlt sich nicht fair an? Let's talk! Schickt mir gern eine Gesprächsanfrage hier.




ree

 
 
 

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