Wie Paarity funktioniert: Der Ansatz
Paarfinanzen sind kein Sprint, sondern ein Etappenlauf
Viele Paare stürzen sich zu früh ins Zahlenchaos und wundern sich, warum sie selbst nach endlosen Diskussionen keine tragfähigen Lösungen für ihre Finanzthemen finden, die sich für beide fair und richtig anfühlen.
Der Grund? Den Blick auf Ausgaben und Einnahmen zu richten ist gut. Der Abgleich von Werten, Prioritäten und Zukunftsvorstellungen sowie handfestes Wissen über Konten- und Vorsorgemodelle ist besser - und nachhaltiger.

Die sechs Bausteine solider Paarfinanzen
Genau wie beim Lauftraining kann zu intensives und häufiges Training zum sogenannten Übertraining und langwierigen Verletzungen führen. Schließlich bereitet sich niemand an nur einem Wochenende erfolgreich auf einen Marathon vor.
Diesen Anspruch sollten wir auch nicht bei komplexen Fragen von Geld, Zeit und Rollen in unserer Beziehung haben. Denn auch hier gilt: Wir wollen die Verletzungsgefahr minimieren und eine Kommunikationsweise finden, die die Basis einer langfristig stabilen und glücklichen Beziehung legt.
Gute Paarfinanzen sind nicht nur eine Frage von Zahlen und Vereinbarungen, der richtigen Rechentools und Methoden, sondern ein adaptiver Lernprozess, in dem Paare viel mehr verhandeln als Euros. Solch ein Prozess verdient seine Muße. Das bedeutet nicht, dass der Prozess wahnsinnig lange dauern oder anstrengend sein muss. Es bedeutet lediglich, dass sich ein durchdachter und guter Plan auszahlt.
Dieser Plan sollte verschiedene Arten von (Trainings-)Einheiten umfassen:
Die Basis legen
Verhaltensmuster, Werte,
Ängste & Wünsche verstehen
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Was hat unseren Umgang mit Geld geprägt?
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Wie erklären sich gewisse Verhaltensmuster?
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Weshalb geraten wir an bestimmten Punkten immer wieder aneinander?
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Worum geht es eigentlich, wenn wir uns über gewissen Ausgaben streiten?
Beim Laufen ist das Äquivalent der sogenannte Basislauf: Sofern regelmäßig gelaufen, erhält und verbessert er die allgemeine Kondition, stärkt das Herz-Kreislauf-System und fördert die Regenerationsfähigkeit.
Trotzdem machen
Prokrastination & inneren Schweinehunden keine Chance geben
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Warum wissen wir seit Jahren, dass wir ein paar Vorsorgemaßnahmen treffen müssen - und machen es aber nicht?
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Wie bekommen wir Thema X endlich aus den Füßen?
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An welche Vorlagen, Anleitungen, Leitfäden können wir uns halten?
Jede:r Läufer:in fragt sich regelmäßig, ob dieser Lauf heute wirklich sein muss. Je stärker die Verbindung zum Laufen ist, umso seltener wird ein:e Läufer:in Trainingseinheiten ausfallen lassen. Was dabei sehr hilft: Ein klarer Plan!
Optionen verstehen
Konkrete Lösungsansätze finden
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Welche Aufteilung unserer Gemeinschaftskosten empfinden wir beide als fair?
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Wir organisieren wir gemeinsame Finanzen (wie machen das wohl andere)?
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Wie gehen wir finanziell damit um, wenn unbezahlte Sorgearbeit (zeitweise) ungleich verteilt ist?
Beim Laufen ist das Steigerungstraining womöglich ein passendes Äquivalent. Dabei wird über bestimmte Distanzen oder Minuten in unterschiedlichen Tempozonen gelaufen und sich in unterschiedliche Geschwindigkeiten reingefühlt. Es hilft somit, das "eigene Tempo" zu fühlen und zu finden.
Pausen einbauen
Beziehung jenseits der "harten" Themen stärken & Zeit nehmen
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Was können wir mal wieder schönes unternehmen?
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Wann nehmen wir uns mal wieder Zeit nur für uns zu zweit?
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Wann sprechen wir bewusst nicht über Zeit-, Geld- und Organisationsthemen?
Unter Läufer:innen kursiert der Satz: "Man kann zu viel trainiert haben, aber man kann sich nie genügend erholt haben." Auch mitten während eines langen Etappenlaufs wird immer wieder eine Pause eingelegt.
Aus der Komfortzone gehen
Sich bewusst Reiz- und Konfliktthemen stellen
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Wie gehen wir dieses eine Thema an, was seit langer Zeit schon zwischen uns steht?
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Wie gehen wir mit Argumenten ("Ausreden") um, die der/die andere nicht akzeptieren kann und will?
Bei der Vorbereitung auf Wettkämpfe ist Intervalltraining im Regelfall Teil des Trainingsplans. Hierbei gehen wir bewusst in den anaeroben Bereich der Herzfrequenz in regem Wechsel mit kurzen Regenerationsphasen im Trab- oder Gehtempo. Sie helfen vor allem dem Ausbau der Belastungs- und Erholungsfähigkeit.
Neues wagen
Überzeugungen & Muster hinterfragen
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Was haben wir noch nie gemacht - aber könnte uns vielleicht weiterbringen?
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Was fühlt sich fremd und "unüblich" an, könnte aber womöglich ein Weg sein, der zu uns passt?
Beim Tempotraining wird über längere Zeiträume im "Wohlweh-Tempo", also eher außerhalb der Komfortzone, gelaufen. Hierdurch verbessert sich die Laktatschwelle und die Fähigkeit, über längere Strecken schneller zu Laufen. Tempotrainings sind Schlüsseleinheiten für echte Verbesserung der Laufleistung. Auch wenn sie sich währenddessen nicht wirklich komfortabel anfühlen, machen sie Läufer:innen spürbar besser und schneller.
Paarity-Erfolgsprinzipien
Vier Überzeugungen
Paare, die gemeinsamen Finanzen in die Hand nehmen wollen, tappen häufig in klassische Fallen:
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Das angepriesene, angebliche Allheilmittel als einzig wahre und richtige Lösung laut Influencer:in X
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Die Wahrnehmung, es gehe "nur" um ein paar Zahlen
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Die Überzeugung, es handele sich um eine "feministische Agenda"
So entstehen selten Lösungen, die wirklich langfristig passen.
Paarity arbeitet daher mit vier konkreten Überzeugungen:
1. Fachwissen ist wichtig - aber nicht das einzig Wichtige.
Ohne Trainingspläne, die richtige Schuhe und Technikübungen geht es nicht. Aber: Die meisten scheitern nicht am Wissen, sondern daran, dass Motivation, Routinen oder die mentale Stärke fehlen.
Genauso ist es bei Fragen von Geld in der Beziehung: Manchmal fehlt schlicht Fachwissen oder das passende Rechenwerkzeug. Viel häufiger hakt es jedoch an Ängsten, Wertekonflikten oder fehlender Sprache. Deshalb reicht es nicht, Zahlen zu kennen – es braucht Klarheit über Werte, Prioritäten und Ziele.
3. Es geht um viel mehr als Geld.
Beim Laufen geht es nicht nur um Zeiten und Distanzen.
Es geht auch um ein gutes Körpergefühl, Gesundheit und darum, den Kopf freizubekommen oder sich etwas zu beweisen.
Bei Geld in der Beziehung geht es genauso wenig nur um Zahlen, sondern immer auch um Machtdynamiken, Sicherheit, Unabhängigkeit, Wertschätzung und Augenhöhe.
Wenn Klarheit über Finanzen da ist, entsteht automatisch Klarheit in vielen anderen Beziehungsthemen.
2. Es gibt kein "One-size-fits-all".
Nicht jede:r trainiert für einen Marathon. Manche lieben die 5 km-Distanz, andere den Halbmarathon, manche brauchen besondere Schuhe, andere spezielle Socken.
Tempo und Trainingspläne sind immer individuell, denn was für die eine funktioniert, führt bei dem anderen zu Verletzungen.
Genauso wenig wie das einzig wahre Training oder die einzig gute Zeit, gibt es bei Paarfinanzen die eine Lösung, das eine Kontenmodell oder den einen Ehevertrag.
Jede Beziehung ist einzigartig.
Paarity liefert Orientierung und Methoden, damit ihr euer eigenes, passendes Modell findet.
4. Paarfinanzen sind Teamsport.
Im Laufsport gibt es nicht die „eine“ Bestzeit, die für alle gilt. Jede:r Läufer:in arbeitet stets an der eigenen persönlichen Leistung: Ganz gleich, ob auf 5 km, 10 km oder (Halb-)Marathon. Es geht um Fortschritte bei den eigenen Distanzen, beim eigenen Tempo und nicht um absolute Rekorde (Profisportler:innen ausgenommen).
Auch in Beziehungen gibt es kein allgemeingültiges Ziel oder DAS Modell für "gute" Paarfinanzen. Entscheidend ist, dass ihr gemeinsam Lösungen findet, die sich für euch fair und tragfähig anfühlen – und dass ihr euch im Laufe der Zeit weiterentwickelt.
Erfolg bedeutet nicht, was andere Paare erreichen, sondern wie ihr als Team eure eigenen Bestleistungen schafft.

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